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Bewegungen des tragenden Erdreichs und der Geländeoberfläche.

Dieses didaktische Grundwissen beansprucht keineswegs Vollständigkeit, soll nicht unüberlegt übernommen werden, eher aber die eigenständige Beurteilung von vorhandenen Situationen und Umständen fördern.

Qualität und Sicherheit am Bau verlangen unbedingte Aufmerksamkeit für Bewegungen des Erdreichs. Bewegungen im tragenden Untergrund aber auch in der Geländeoberfläche.

Gebäude können sich je nach Untergrund noch viele Jahre nach dem Bau um Millimeter oder auch Zentimeter bewegen. Erfolgen diese Bewegungen gleichmäßig und langsam, treten dabei höchst selten sichtbaren Schäden in der Tragestruktur auf. Erst unterschiedliche Verformungen führen zu Rissen.

Fehler bei der Einschätzung der Tragfähigkeit des Untergrundes oder bei der Herstellung der Fundamente verursachen in der Regel große Bauwerksschäden, die nur noch mit hohem Aufwand oft mangelhaft repariert werden können bzw. Gebäudeteile sogar abgerissen werden müssen.

Bauschäden durch Beeinträchtigung des Erdreichs:

  • Setzen von aufgelockertem oder aufgefülltem Erdreich z. Bsp. unter Terrassen, Wegen, Anbauten,
  • Unterschiedliche Senkungen, wenn das Erdreich ungleichmäßig nachgibt, sei es durch unterschiedliche Belastung oder unterschiedlicher Tragfähigkeit des Bodens.
  • Schrumpfung oder Austrocknung des Erdreichs infolge von Grundwasserabsenkung.
  • Senkung durch Unterspülung des tragenden Grundes oder Hebung durch Druckwasserbelastung infolge starker Regenfälle, die nicht über ausreichend dimensionierte Linien- oder Flächendränagen ordnungsgemäß gefiltert und entwässert werden. Siehe auch: – Bodenbeschaffenheit und Abdichtung:
  • Frost-Tau-Zyklen bewirken in frostgefährdeten Böden irreversible Änderungen (Lehm, Schluff, magerer Ton, …). Beim Gefrieren vergrößert sich das Volumen des Porenwassers. Dies führt zu Hebungen, die beim Auftauen nicht immer ganz zurückgehen. Diese Auswirkungen werden verstärkt durch mehrere aufeinanderfolgende FrostTau-Zyklen, durch rasche Frosteinwirkung, besonders aber wenn der Boden feinkörnig ist und somit einen hohen Wassergehalt in den Poren bindet. Je feinkörniger ein Boden ist, umso größer wird der Anteil des gebundenen Wassers denn durch Kapillarität wird zusätzliche Feuchtigkeit aus dem noch nicht gefrorenen Boden angezogen.

Zu bedenken:

In Anbetracht möglicher Senkungen und Hebungen des Untergrundes sind bei der Gestaltung der Hausanschlüsse von erdberührenden Terrassen, Plätzen, Einfahrten, Eingängen, … entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Dies gilt ebenso für Fassadenvorsprünge auf Höhe der Geländeoberfläche.

  1. Die Frosteindringtiefe kann in unseren Breitengraden mit ca. 80cm angegeben werden.
  2. Frostsichere Untergründe sind grobkörnig (Sand, Kies, Schotter, …). Sie binden weniger Wasser.
    Beim Gefrieren entsteht ein kompaktes Gefüge aus Erd- oder Steingranulat und Eis. Dabei verändert sich
    die strukturelle Anordnung der Körner zueinander nicht. Beim Auftauen behält der Boden seine Tragfähigkeit.
  3. Die Fundamente sind so anzulegen, dass die Lasten des Baukörpers, Eigengewicht und Verkehrslast vom Baugrund aufgenommen werden können. Die Gründung muss so bemessen sein, dass die Standsicherheit
    der Bauteile dauerhaft gewährleistet ist.
  4. Entwässerung: Zuströmendes und nicht versickerndes Regenwasser ist durch entsprechende Dränmaß-nahmen fachgerecht aus dem Untergrund abzuführen.